Im Rahmen des Deutschunterrichts haben wir die Geschichte der deutschen Sprache angeschaut. In diesem Blog werde ich zuerst eine Einführung im Thema Sprachgeschichte geben und wie die deutsche Sprache, wie wir sie heute kennen entstanden ist und danach dies mit aktuelle Marketingstrategien vergleichen.
Die deutsche Sprache, wie wir sie heute kennen, hat eine lange Entwicklung hinter sich. Sie gehört zur indoeuropäischen Sprachfamilie, aus der auch viele andere Sprachen wie Englisch, Französisch oder Russisch stammen. Insgesamt gibt es rund 140 Einzelsprachen, die aus dieser Ursprache entstanden sind. Diese Sprachen haben sich durch frühere Wanderbewegungen, Handel und Kolonisation verbreitet, sodass heute etwa 2 Milliarden Menschen eine indoeuropäische Sprache sprechen.
Doch wie kann man herausfinden, wann sich die indoeuropäische Ursprache in einzelne Sprachen aufgeteilt hat? Eine Möglichkeit ist, Wörter in verschiedenen Sprachen zu vergleichen. Manche Begriffe, besonders für grundlegende Dinge wie Zahlen, haben den gleichen Anfangsbuchstabe oder tönen ähnlich.
Doch es gibt auch Wörter, die dabei helfen, herauszufinden, wann die Trennung stattgefunden hat. Ein Beispiel ist das Wort «Eisen». Eisen wurde erst um 2000 vor Christus entdeckt. Für das Wort «Eisen», hat jede Sprache eine eigene Bezeichnung dafür. Das bedeutet, dass es zu diesem Zeitpunkt die indoeuropäische Ursprache nicht mehr gab und sich bereits in verschiedene einzelsprachen aufgeteilt hat.
Mit der Zeit entwickelten sich Tochtersprachen der Indoeuropäische Sprache. Eine davon ist Germanisch. Spätestens ab 500 vor Christus unterschied sich das Germanische deutlich von anderen indoeuropäischen Sprachen. Wichtige Merkmale waren die Festlegung des Wortakzents auf die erste Silbe, was zur Schwächung der Endsilben führte, sowie die erste Lautverschiebung , bei der sich bestimmte Konsonanten veränderten.Ein Beispiel dafür ist die Verschiebung von /p/ zu /f/, weshalb das lateinische Wort „pater“ im Deutschen zu „Vater“ wurde. Zudem entstand das schwache Präteritum mit dem Dentalsuffix -te. Zum Beispiel : sagen – sagte und das Ablautsystem wurde systematisch angewendet (singen – sang – gesungen). Diese Entwicklungen legten den Grundstein für die späteren germanischen Sprachen, darunter auch das Deutsche.
Um 500 nach Christus fand die zweite Lautverschiebung statt. Diese war für die Trennung zwischen Hochdeutsch und Niederdeutsch entscheidend. Dadurch entwickelten sich verschiedene Dialekte, und die Sprache veränderte sich weiter. Besonders die Aussprache wandelte sich im Laufe der Zeit, was schliesslich zum Übergang ins Neuhochdeutsche führte.
Mit dem Übergang zum Neuhochdeutschen veränderte sich die Sprache weiter. Eine wichtige Entwicklung war die Diphthongierung, bei der lange Vokale in Doppellaute umgewandelt wurden. So wurde aus hûs das heutige Haus und aus mîn wurde mein. Das Schweizerdeutsche übernahm diese Veränderung nicht, weshalb dort bis heute Huus statt Haus gesagt wird.
Ein weiterer Wandel war die Monophthongierung, bei der zwei Vokale zu einem einzigen langen Vokal zusammengezogen wurden.
Zusätzlich kam es zur Vokaldehnung, die nur offene Silben betraf. Kurze Vokale wurden lang ausgesprochen, oft durch das Hinzufügen eines h in der Schrift. Ein Beispiel dafür ist das Wort nehmen, das aus einer kürzeren Form nemen entstand. So entwickelte sich das Hochdeutsche, wie wir es heute kennen.
Die Veränderungen der Sprache sind nicht nur ein historischer Prozess, sondern haben auch einen grossen Einfluss auf moderne Marketingstrategien. Unternehmen nutzen Sprache gezielt, um bestimmte Zielgruppen anzusprechen und ihre Produkte erfolgreicher zu vermarkten.
Besonders im Marketing wird heute oft Englisch verwendet, um ein modernes, internationales Image zu vermitteln. Begriffe wie Influencer, Website, Homepage oder Online-Shop sind mittlerweile selbstverständlich und werden gezielt eingesetzt, weil sie mit Innovation und Trendbewusstsein verbunden werden. Unternehmen, die junge Menschen als Zielgruppe haben, setzen oft auf englische Begriffe auf Werbeslogans, weil diese bei der jungen Generation vertrauter klingen und besser ankommen.
Ein weiteres Beispiel ist die Werbesprache auf SozialeMedien. Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube haben eine eigene Sprachkultur entwickelt, die stark von kurzen, prägnanten englischen Wörtern geprägt ist. Unternehmen passen sich diesem Trend an und nutzen Wörter wie Sale, Click & Buy oder Limited Edition, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Doch das bedeutet nicht, dass Marketingstrategien auf Deutsch nicht mehr existieren. Im Gegenteil – gerade in der Schweiz kann es ein Vorteil sein, gezielt auf Schweizerdeutsch zu setzen. Während viele Unternehmen auf Englisch umsteigen, kann eine Schweizerdeutsche Werbestrategie herausstechen und neue Zielgruppen ansprechen. Besonders für Produkte mit lokalem Bezug oder für eine ältere Zielgruppe kann dies effektiver sein.
Zusammengefasst zeigt sich, dass sich Sprache und Marketing ständig weiterentwickeln und eng miteinander verbunden sind. Während Englisch in der Werbung immer häufiger genutzt wird, kann eine gezielte Nutzung von Deutsch oder sogar Dialekten ebenfalls eine erfolgreiche Strategie sein.