Blogartikel zu «der Sandmann»

14. Januar 2025

Teil 1

Im Deutschunterricht haben wir das Buch von E.T.A Hoffman «der Sandmann» gelesen. Wir haben verschieden Themen angesprochen und zu dem anderen gehört der Verlust zur Realität durch die Technologie. Die Geschichte zeigt, wie Technologien Menschen zum Wahnsinn führen können, da sie nicht mehr zwischen ein wahrer Mensch und ein Roboter unterscheiden können. Die Hauptfigur Nathanel verliert den Bezug zur Realität, weil er Olimpia für einen realen Mensch hält. Der Roboter Olimpia ist das Werk von Coppola und Spalanzani, die zeigen wollen, wie genau Menschen Maschinen erfinden können, die den Menschen äneln. Nathanael verliebt sich in die Maschine namens Olympia, ohne zu erkennen, dass sie nur ein Roboter ist. Die Begegnung mit dieser Technologie führt dazu, dass Nathanael den Unterschied zwischen Menschen und Maschine nicht mehr erkennt. Dies wird zu einem zentralen Grund für seinen Wahnsinn. Der Fortschritt in der Technologie löst Ängste aus, die Hoffman beschreibt, dass Menschen zum Wahnsinn führen kann, da sie nicht mehr erkenne können, was Real und was nicht Technologie ist.

In der Zeit als die Geschichte geschrieben wurde, waren Roboter und Technologie etwas Neues und faszinierend, aber auch unheimlich. Menschen stellten sich Fragen, ob die Realität noch sicher ist, wenn man Maschinen bauen könnte, die so genau den Mensch nachmachten. In dieser Zeit breiteten sich Ängste rund um die Technologie aus wie: Werden wir Menschen die Kontrolle über solche Maschinen verlieren?, Können die Maschinen abhängig von den Menschen werden und könnten sie sogar unsere Realität übernehmen?

Teil 2

Heute stehen wir vor ähnlichen Problemen wie Nathanael. Künstliche Intelligenz und Virtual Reality sind Beispiele dafür, wie Technologie unsere Wahrnehmung beeinflusst. Während Nathanael durch einen Automaten getäuscht wurde, können wir heute in virtuellen Welten leben, die so realistisch wirken, dass sie die Grenze zwischen Realität und Illusion verschwimmen lassen.

Die viele Ängste verbunden mit dem Fortschritt der Technologien führen zu einer weit verbreiteten Hypothese, und zwar, dass wir Menschen in einer Simulation leben. Diese Hypothese besagt, dass wir in einer virtuellen Realität leben, gesteuert von Technologien. Genau wie Nathanael, der in der künstlichen Welt des Automaten Olimpia gefangen war, könnten wir in einer Realität leben, die vollständig von Algorithmen und künstlicher Intelligenz kontrolliert wird, ohne dass wir es bemerken. Die Angst, dass Technologie uns nicht nur täuschen, sondern auch vollständig kontrollieren könnte, ähnelt stark der Erfahrung von Nathanael. Während er durch die Manipulation von Coppola und Spalanzani den Bezug zur Realität verlor, fragen sich heute viele Menschen, ob wir überhaupt die Möglichkeit haben, zwischen real und künstlich zu unterscheiden. Was, wenn jede Entscheidung, die wir treffen, von einer übergeordneten Technologie gesteuert wird? Was, wenn unser Leben nur ein Teil eines grösseren, unsichtbaren Systems ist?

Diese Ängste können Menschen in den Wahnsinn treiben. Viele schaffen es nicht, solche Hypothesen zu rationalisieren – ähnlich wie Nathanael, der seine Angst vor dem Sandmann nicht hinterfragen kann. Stattdessen werden sie von diesen Vorstellungen so stark belastet und verfolgt, dass sie manchmal keinen Ausweg mehr sehen. Ein tragisches Beispiel dafür ist Nathanael selbst: Seine Angst und der Verlust des Bezugs zur Realität führen ihn schliesslich dazu, sich das Leben zu nehmen, als er glaubt, erneut dem Sandmann gesehen zu haben.

Diese Angst vor einer Simulation, gesteuert von Technologien, ist eine moderne Weiterentwicklung von Hoffmanns Themen in «Der Sandmann». Nathanaels Verlust der Realität durch den Einfluss des Automaten spiegelt sich in unserer heutigen Sorge wider, dass Technologie nicht nur unsere Wahrnehmung, sondern unsere gesamte Existenz kontrollieren könnte. Hoffmanns Werk zeigt, wie schnell die Grenze zwischen Menschen und Maschine, Realität und Illusion verschwimmen kann – eine Warnung, die auch in unserer technisierten Welt erschreckend relevant ist.